Wer die Trans­for­mation meistern will, muss Abhän­gig­keiten reduzieren

Zukunfts­stra­tegien für Automo­bil­zu­lie­ferer in Zeiten des Wandels

Die Automo­bil­in­dustrie befindet sich in einem massiven Umbruch. Getrieben durch den Übergang vom Verbren­nungs­motor zum Elektro­an­trieb und sich stetig verän­dernde Markt­be­din­gungen müssen grund­le­gende Fragen der Produk­ti­ons­pro­zesse gestellt und bestehende Geschäfts­mo­delle überdacht werden. Dies stellt insbe­sondere für die deutschen Automo­bil­zu­lie­ferer eine Heraus­for­derung dar, da sinkende Stück­zahlen der deutschen Automo­bil­her­steller und der globale Wandel der Branche ihre Existenz bedrohen. Eine wichtige Frage ist dabei, wie Zulie­ferer ihre Abhän­gig­keiten in verschie­denen Bereichen reduzieren und sich zukunfts­fähig aufstellen können.

Die Grund­über­le­gungen:

1. Kunden­ab­hän­gigkeit strate­gisch reduzieren

    Die Abhän­gigkeit von den großen Automo­bil­her­stellern ist tradi­tionell hoch. Um diese zu minimieren, sollten Zulie­ferer ihre Kunden­basis diver­si­fi­zieren und in neue Märkte oder branchen­fremde Techno­logien expandieren. 

    2. Risiko­streuung bei Zulieferern

    Viele Unter­nehmen beschäf­tigen sich derzeit mit dem De-Risking. Die Abhän­gigkeit von einzelnen Liefe­ranten und bestimmten Liefer­ländern birgt Risiken, wie die jüngsten Liefer­eng­pässe gezeigt haben. Zulie­ferer sollten daher darauf achten, ihre Liefer­ketten geogra­fisch zu diver­si­fi­zieren und lokale Bezugs­quellen zu stärken. Dies schützt nicht nur vor geopo­li­ti­schen Risiken, sondern kann auch Trans­port­kosten und ‑zeiten reduzieren.
    Die Corona-Krise, der Überfall Russlands auf die Ukraine oder die Piraterie am Horn von Afrika sind nur einige Beispiele dafür, wie fragil Liefer­ketten sein können. Energie­lie­fe­rungen versiegen und wichtige Zulie­fer­teile bleiben aus. Wird Taiwan von China angegriffen und übernommen, steht die Weiter­pro­duktion vieler Unter­nehmen auf dem Spiel. Schon jetzt gilt: Wer Risiken erkennt, beugt Krisen vor. Abhän­gig­keiten reduzieren, schützt vor Produktionsausfällen.

    3. Unabhän­gigkeit von Rohstoffquellen

    Ähnliches gilt für die Rohstoff­seite. Angesichts hoher Kosten für Gas, Öl und Strom müssen die Zulie­ferer ihre Energie­ef­fi­zienz steigern. Dies kann durch den Einsatz erneu­er­barer Energien, verbes­serte Produk­ti­ons­pro­zesse und Energie­ma­nage­ment­systeme erreicht werden. Solche Maßnahmen senken nicht nur die Kosten, sondern stärken auch das Image als nachhal­tiges Unter­nehmen. Die Verrin­gerung der Abhän­gigkeit von fossilen Energie­trägern kann zum Wettbe­werbs­vorteil werden, wenn Kunden die CO2-Bilanz der gesamten Liefer­kette nachweisen müssen (vgl. ESG-Reporting-Pflicht). Wer seine Anstren­gungen in diesem Bereich auch kommu­ni­kativ heraus­stellt, stärkt nicht nur sein Image, sondern verschafft sich auch auf der Absatz­seite Wettbewerbsvorteile.

    4. Begegnung des Fachkräftemangels

    Der Fachkräf­te­mangel ist eine Heraus­for­derung, der sich alle Unter­nehmen stellen müssen. Wem es gelingt, Lösungen für das Problem des Fachkräf­te­mangels zu finden, wird sich im Wettbewerb behaupten können. 
    Zulie­ferer sollten daher auch in automa­ti­sierte und digita­li­sierte Produk­ti­ons­pro­zesse inves­tieren, die weniger abhängig von Fachkräften sind. Parallel dazu ist die Weiter­bildung und Umschulung von Mitar­beitern unerlässlich, um den eigenen Fachkräf­te­bedarf zu sichern. Künst­liche Intel­ligenz hilft zudem, fehlende Fachkräfte durch angelernte Arbeits­kräfte zu ersetzen, indem Teilauf­gaben mit definierten Einga­be­auf­for­de­rungen (Prompts) durch KI ersetzt werden können.

    5. Alter­native Finanzierungsmodelle

    Tradi­tio­nelle Kredit­fi­nan­zie­rungen reichen oft nicht aus, um notwendige Innova­tionen für effizi­entere Produk­ti­ons­pro­zesse, neue Produkte oder neue Geschäfts­mo­delle zu finan­zieren. Alter­na­tiven wie Leasing- und Mietmo­delle sowie Betei­li­gungs­ka­pital, können zusätz­liche Finan­zie­rungs­mög­lich­keiten bieten und helfen, Unabhän­gigkeit von einzelnen Kapital­gebern zu erlangen.

    6. Koope­ra­tionen als Schlüssel zum Erfolg

    In einer sich wandelnden Branche können Partner­schaften mit anderen Unter­nehmen, einschließlich Wettbe­werbern, von entschei­dender Bedeutung sein. Solche Koope­ra­tionen ermög­lichen den Zugang zu neuen Techno­logien, Märkten und Ressourcen und verringern die Abhän­gigkeit von tradi­tio­nellen Geschäfts­mo­dellen. 
    Im Wettbewerb mit Konzernen und Global Playern können lokale Netzwerke und Koope­ra­tionen eine Möglichkeit sein, langfristig zu bestehen und Markt­an­teile zu sichern. Gerade hier ist jedoch ein Umdenken erfor­derlich. Nur mit einem konstruk­tiven und zielori­en­tierten Mindset können Hürden überwunden werden, die sich aus früheren Konkur­renz­si­tua­tionen ergeben haben. Hier gilt es, Vorbe­halte zu überwinden, eine aufrichtige Zusam­men­arbeit auf Augenhöhe zu etablieren – und neue, koope­rative Lösungen für die Zukunfts­fä­higkeit von Unter­nehmen und Branchen zu finden. 

    7. Konse­quent Abhän­gig­keiten abbauen

    Die Automo­bil­zu­lie­ferer stehen vor großen Heraus­for­de­rungen. Wie die oben genannten Punkte zeigen, gibt es aber auch für kleine und mittlere Unter­nehmen zahlreiche Ansatz­punkte, ihre Abhän­gig­keiten zu reduzieren und sich neu zu positio­nieren. 
    Die Schlüssel dazu sind Diver­si­fi­kation, techno­lo­gische Innova­tionen, strate­gische Partner­schaften und die Anpassung an neue Finan­zie­rungs­mo­delle. Nur durch proak­tives Handeln und Anpassung an die neuen Reali­täten können sie ihre Zukunft sichern.
    Wer konse­quent das Ziel verfolgt, Abhän­gig­keiten zu reduzieren und diesen Prozess schritt­weise angeht, hat einen klaren Plan und kann so den Fortbe­stand seines Unter­nehmens nachhaltig sichern.

    8. Never walk alone

    Wir vom Steinbeis-Beratungs­zentrum Trans­for­mation begleiten Unter­nehmen bei all diesen Schritten – mit langjäh­riger Praxis­er­fahrung, Kompetenz und Expertise in allen Fragen der Trans­for­mation. Darüber hinaus arbeiten wir im leistungs­starken Steinbeis-Verbund, der mit über 1.100 Beratungs­zentren für nahezu jede spezi­fische Frage­stellung eine Lösung anbieten kann. Ein langjährig gewach­senes Netzwerk von Experten aus der Automo­bil­branche (und darüber hinaus) ergänzt unser Leistungs­an­gebot fallbe­zogen. Sie können sich darauf verlassen, dass Sie in uns einen Partner finden, der Sie mit viel Hands-on-Menta­lität bei der prakti­schen Umsetzung Ihrer Heraus­for­de­rungen erfolg­reich unterstützt. 

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